Nachdem einige der Internetmenschen, die ich mag und gerne lese, dieses Stöckchen aufgenommen haben, mach ich das auch mal.

    Ca. 20 Fakten über mich, die ihr nie zu fragen wagtet.

  1. Geboren wurde ich in Göttingen. Als Kind lebte ich in Stadt Stadtallendorf, Düsseldorf, Bad Segeberg, Lübeck und wieder Düsseldorf, wo wir dann blieben. Ich ziehe nicht gerne um. Jetzt lebe ich seit 16 Jahren in Tönisvorst-Vorst und habe dort voriges Jahr die Bürgerrechte erhalten. Jedenfalls sagt man, dass es 15 Jahre dauert, bis man als Einheimischer anerkannt wird.
  2. In der ersten Klasse habe ich auf dem Schulweg die Erkenntnis gehabt, dass ich der wichtigste Mensch auf der Welt sein muss. Weil nämlich alles, was die Welt ausmacht, ja durch meine Sinnesorgane in meinem Kopf wahrgenommen und nur dadurch existent wird. Ich habe das damals natürlich einfacher formuliert. Hätte ich in der ersten Stunde nicht Rechnen gehabt, hätte ich daraus noch cogito, ergo sum abgeleitet und den Solipsismus bewiesen. Tatsächlich habe ich dann mit über 30 an der Fernuni Hagen ungefähr das Grundstudium Philosophie absolviert.
  3. Ich nehme argumentativ gerne die Rolle der Gegenseite ein. Das hilft mir nicht nur, die eigenen Argumente zu testen. Wenn ich die gegnerischen Argumente verteidige, erkenne ich zudem ihre Schwächen. Leider verstehen das manche Menschen falsch und glauben, ich sei eigentlich „einer von den anderen“, wer auch immer das gerade ist.
  4. Ich konnte lesen und schreiben, bevor ich in die Schule kam. Meine erste Geschichte habe ich in der Grundschulzeit geschrieben. In der Grundschule hatten wir eine Klassenbibliothek, die ich komplett gelesen habe (jedenfalls die Jungensbücher). Ich lese schnell und kann auf einer ergonomischen Tastatur ungefähr 2/3 so schnell schreiben, wie ich rede.
  5. Als Kind wollte ich Gitarre spielen lernen. Um zu zeigen, dass es mir wichtig ist, sollte ich aber erstmal Blöckflöte lernen. Das ist aus Sicht eines Erwachsenen richtig. Aber auch nur aus dieser.
  6. Die Welt, die ich sehe, besteht nicht nur aus Schwarz und Weiß. Das ist manchmal schwierig. Ich weiß zum Beispiel, dass Impfungen eine tolle Erfindung sind, bin auch gegen vieles geimpft (nur nicht gegen Masern, die hatte ich selbst), aber verstehe die Impfkritiker. Auch ich bin mit dem Gesundheitssystem im Allgemeinen und der Impfpolitik im Besonderen unzufrieden. Wer die Welt in eine Dichotimie „Die Impfgegner ./. Die Impfbefürworter“ aufteilt und für eine der beiden Seiten in die Schlacht zieht wird das Grundproblem nicht lösen. Man kann übrigens Impfen auch durch Gentechnik, Naturheilkunde, Biolandwirtschaft und Veganismus und noch viele, viele andere polarisierende Themen ersetzen und hat genau das gleiche Ergebnis.
  7. Fremdwörter benutze ich sehr gerne.
  8. Wäre ich ein geduldiger Mensch, dann wäre ich vielleicht Maler geworden. So bin ich Fotograf. Ich kann zwar nicht gut visuell gestalten, aber ich kann das, was ich schon sehe, abbilden.
  9. Ich liebe schnelle Texte mit kurzen Sätzen, es kostet mich aber viel Konzentration, sie selber zu schreiben.
  10. Hab ich schon 20 Fakten?
  11. Ich war drei Jahre bei der Bundeswehr und hab da gelernt, dass ich besser Zivildienst gemacht hätte. Allerdings hätte ich dann nicht gelernt, dass es in bestimmten Situationen völlig in Ordnung ist, einfach mal das Kommando zu übernehmen.
  12. Sportlich war ich nie. In der 10. Klasse hielt ich auf einmal eine Siegerurkunde der Bundesjugendspiele in der Hand und dacht, es sei ein Fehler passiert. Ich war zwar im Ruderclub der Schule, aber eher wegen der Gemeinschaft und weil ich Wasser und Boote mag. Daher war ich sehr überrascht, als ich mich plötzlich in einer Regattamannschaft wiederfand und wir nicht letzte wurden.
  13. Wäre ich nicht gerudert, hätte ich heute vermutlich Rücken. Wenn bei Euch in der Familie viele Rücken haben, dann wisst Ihr jetzt, welche Sportart für Eure Kinder richtig ist.
  14. Ich esse seit 16 Jahren kein Fleisch
  15. Langsam müssen es aber 20 Fakten sein, oder?
  16. Sagte ich, dass ich ein ungeduldiger Mensch bin?
  17. Ich lerne, indem ich versuche, anderen das Thema zu erklären. Wenn ich es schlüssig erklären kann, dann habe ich es verstanden. Manche Menschen missverstehen das.
  18. Ich kann weiß alles vieles besser. Ehrlich.
  19. Ich habe latente Höhen-, Zahnarzt- und Spinnenphobie. Gegen Spinnenphobie hat ein Besuch im Aquazoo gut gewirkt, wo viele Spinnenarten in Terrarien zu besichtigen sind. Leider habe ich noch keinen Ort gefunden, wo Zahnärzte oder Leitern in Terrarien zu besichtigen sind.
  20. Trotzdem ist der Zahnarzt der einzige Arzt, zu dem ich regelmäßig gehe. Bitte versucht nicht, mir das zu erklären. Es ist einfach so und ich habe Angst, das zu hinterfragen.
  21. Ich mache gerne Pläne, die ich dann spontan während der Umsetzung ändere.
  22. Ich lese gerne Rezepte, koche aber fast immer aus dem Kopf. Manchmal will ich mir Pasta Arrabiata machen und es kommt zum Beispiel Chili con Carne* dabei raus.
  23. Als ich 40 war, fiel mir eine billige Gitarre in die Hände und ich kaufte mir ein Selbstlern-Buch. Ich hatte seit dem zwar keine Stunde Unterricht, kann aber ein paar Lieder spielen. In meinem Wohnzimmer stehen im Moment übrigens 4 Gitarren. Einige davon will ich demnächst in der Diele an die Wand hängen.
  24. Mein Traumberuf ist das, was Buckaroo Banzai so alles macht. Das rockt.
  25. Ich kann Menschen verstehen, die nicht gut in größeren Menschengruppen klar kommen. Ich verziehe mich auch manchmal aus dem Rummel und bin gelegentlich auch mal einen halben Tag selbst per Internet nicht erreichbar. Dann fehlen mir die ganzen Menschen plötzlich. Ich bin ein geselliger Einsiedler.
  26. Ich kann mich nicht an Seiten- und Mengenvorgaben halten.

Und jetzt kommt Ihr.

*) natürlich kein echtes Fleisch, sondern irgendein Hackfleischersatz. Die gibt es wie Sand am Meer.

Kategorien: Allgemein

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10 Jahre zuvor

Wunderbar! Zu 5. Ich wollte auch Gitarre lernen. Viel lieber als Klavier. Meine Klavierlehrerin, die auch Gitarrenunterricht gab, sagte mir und meinen Eltern, das hätte bei meinen kleinen, weichen Fingerkuppen und meiner Ungeduld noch keinen Sinn (ich war 8 Jahre alt). Ich habe mir mit 15 Jahren meine erste Gitarre gekauft und mir komplett selbst beigebracht und danach nur noch widerwillig Klavier gespielt. Aber seit zwei, drei Jahren sitze ich wieder gern am Klavier und schreibe meine Songs seit jeher immer zuerst auf den Tasten und dann übertrage ich sie auf die Saiten. Heute bin ich sehr dankbar über die zwölf Jahre Klavierunterricht.